Hohe MN1-Expression geht einher mit schlechter Prognose bei AML!

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Micha­el Heu­ser und Kol­le­gen haben unlängst eine hohe MN1-Expression als nega­ti­ven pro­gnos­ti­schen Fak­tor bei aku­ter mye­loi­scher Leuk­ämie (AML) iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Die Ergeb­nis­se ihrer Unter­su­chung wur­den in der aktu­el­len Aus­ga­be des Maga­zins ‚Blood‘ publi­ziert1.
Dem­nach geht eine erhöh­te Expres­si­on des MN1-Gens mit einer Resis­tenz gegen einen Chemotherapie-Wirkstoff, all-trans reti­noic acid (ATRA), ein­her. Das MN1-Gen kodiert für einen Transkriptions-Kofaktor der Reti­nol­säu­re und für eine Grup­pe von Vit­amin D – Rezep­to­ren. Ein Zusam­men­hang von MN1 und Tumor­er­kran­kun­gen war in der Ver­gan­gen­heit schon mehr­fach auf­ge­zeigt wor­den2.
Heu­ser und Kol­le­gen wie­sen in Tier­ver­su­chen die Rol­le von MN1 als Onko­gen nach. So führ­te eine Über­ex­pres­si­on des MN1-Gens im Kno­chen­mark von Mäu­sen rasch zu einer Leukämie.
Pati­en­ten mit einer AML (aus­ge­nom­men AML-M3) und nied­ri­ger MN1-Expression wie­sen einen wesent­lich bes­se­ren Ver­lauf auf, als sol­che Pati­en­ten, die eine hohe MN1-Expression hat­ten oder Pati­en­ten, die nicht mit ATRA behan­delt wurden.

Quellen und Anmerkungen:

  1. Heu­ser M. et al.: MN1 over­ex­pres­si­on indu­ces acu­te mye­lo­id leuk­emia in mice and pre­dicts ATRA resis­tance in pati­ents with AML, Blood 2007, 110(5): Sei­te 1639–1647. [Abs­tract]
  2. Lekan­ne Deprez RH et al.: Clo­ning and cha­rac­te­riza­ti­on of MN1, a gene from chro­mo­so­me 22q11, which is dis­rupt­ed by a balan­ced trans­lo­ca­ti­on in a menin­gio­ma. Onco­ge­ne 1995; 10:1521–1528.[Abs­tract]
    Buijs A et al.: Trans­lo­ca­ti­on (12;22) (p13;q11) in mye­lo­pro­li­fe­ra­ti­ve dis­or­ders results in fusi­on of the ETS-like TEL gene on 12p13 to the MN1 gene on 22q11. Onco­ge­ne 1995; 10:1511–1519. [Abs­tract]

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