„Schaden kann’s ja nicht!“ – oder doch?!

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Die­se Frau stu­diert inter­es­siert die Aus­wahl an Bachblüten-Essenzen im Drogeriemarkt.

Der Wis­sen­schafts­blog­ger Lars Fischer beschäf­tigt sich in sei­nem SciLogs-Blog gera­de mit den Wir­kun­gen und Neben­wir­kun­gen von Alternativ- und Kom­ple­men­tär­me­di­zin (CAM) bei Krebs­pa­ti­en­ten. Dass der Satz: „Es kann ja nicht scha­den!“ nicht immer stimmt, zeigt eine kürz­lich ver­öf­fent­lich­te Stu­die.

Korea­ni­sche Wis­sen­schaft­ler haben für die im Fach­blatt Annals of Onco­lo­gy ver­öf­fent­lich­te Stu­die1 ins­ge­samt 481 Pati­en­ten unter­sucht, die zwi­schen 2005 und 2006 an einer der 11 korea­ni­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken, bzw. dem Natio­na­len Krebs­zen­trum behan­delt wur­den.
Etwa 42% der Pati­en­ten ver­wen­de­te ergän­zend zur schul­me­di­zi­ni­schen Behand­lung noch eine oder meh­re­re alter­na­tiv­me­di­zi­ni­sche Metho­den wie z.B. spe­zi­el­le Diä­ten, Vit­amin­pil­len, Homöo­pa­thie, Aku­punk­tur oder Gebe­te. Hier­bei zeig­te sich, dass die Lebens­qua­li­tät der Pati­en­ten durch die Anwen­dung von CAM eher ungüns­tig beein­flusst wur­de. Die  Kom­ple­men­tär­me­di­zin brach­te auch kei­nen Über­le­bens­vor­teil gegen­über der allei­ni­gen schul­me­di­zi­ni­schen Behand­lung; sta­tis­tisch betrach­tet wirk­te z.B. das Beten sogar lebens­ver­kür­zend auf die Pati­en­ten (aHR, 1.56; 95% CI, 1.00–2.43).
Der berühmt-berüchtigte Pro­fes­sor für Alter­na­tiv­me­di­zin Edzard Ernst bringt die Ergeb­nis­se daher in sei­nem Blog­bei­trag zum The­ma pla­ka­tiv auf den Punkt: „Pati­en­ten, die Alter­na­tiv­me­di­zin nut­zen, ster­ben frü­her“.

Quellen und Anmerkungen:

  1. Yun YH, Lee MK et al.: Effect of com­ple­men­ta­ry and alter­na­ti­ve medi­ci­ne on the sur­vi­val and health-related qua­li­ty of life among ter­mi­nal­ly ill can­cer pati­ents: a pro­s­pec­ti­ve cohort stu­dy (2012). Annals of Onco­lo­gy, 24(2),  Sei­te 489–494 [Abs­tract][Voll­text (HTML)]

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