Musikalische Karriere, Teil 2

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Über mei­ne ers­ten Jah­re als Musi­ker in einer Band, bzw. als Allein­un­ter­hal­ter habe ich bereits im ers­ten Teil mei­ner ‚musi­ka­li­schen Memoi­ren‘ geschrie­ben. Ein Ein­schnitt in mei­ner Büh­nen­kar­rie­re kam mit dem Ende mei­nes Stu­di­ums und dem Berufs­ein­stieg als chir­ur­gi­scher Assis­tenz­arzt. Ich muss­te letzt­lich die Auf­trit­te kom­plett been­den – eine Ent­schei­dung die ich mir wirk­lich nicht leicht mach­te. Aber mit regel­mä­ßig 2 bis 3 Nacht­diens­ten pro Woche und der nicht nur sprich­wört­lich ‚24/7‘-Betreuung wis­sen­schaft­li­cher Pro­jek­te war ein Neben­job als Allein­un­ter­hal­ter ein­fach nicht mehr zu bewältigen.

Ich muss jedoch auch geste­hen, dass mir die regel­mä­ßi­gen Gigs nicht mehr so viel Freu­de mach­ten, wie zu Beginn. Ins­be­son­de­re fiel mir die Rol­le als ‚Pau­sen­clown‘ zuneh­mend schwer und ich war bei der Erfül­lung der häu­fig sehr ‚volks­tüm­li­chen‘ Musik­wün­sche nicht mit gan­zem Her­zen bei der Sache. Dazu kam, dass man als Allein­un­ter­hal­ter auf viel Tech­nik, zum Bei­spiel eine Begleit­au­to­ma­tik, Midi-Files etc. ange­wie­sen ist – am Ende des Tages fühlt man sich viel mehr wie ein Pro­gram­mie­rer, anstel­le Musik zu machen … so schwor ich mir:

wenn noch­mal Musik, dann gänz­lich hand­ge­macht!

Viel Lust auf ein Tas­ten­in­stru­ment hat­te ich auch nicht mehr. Mei­ne Kunst­fer­tig­keit als Pia­nist war nie so aus­ge­reift, dass ich mich künst­le­risch frei an den Tas­ten hät­te aus­drü­cken kön­nen. So wand­te ich mich mit dem Schlag­zeug (wie­der) einem Instru­ment zu, mit dem ich sowie­so schon län­ger koket­tiert hat­te und das mir qua­si eh in die Wie­ge gelegt war, da mein Vater seit Jahr­zehn­ten als Schlag­zeu­ger semi-professionell tätig war. Über rudi­men­tä­re Kennt­nis­se ver­füg­te ich also bereits, eine Zeit­lang nahm ich dann sogar Schlag­zeug­un­ter­richt, aber letzt­end­lich half mir am meis­ten: Üben, üben üben! 

Mein Schlag­zeug aus der Adlerperspektive

Die Band ‚Lithium‘

Eine Chan­ce zum Wie­der­ein­stieg in die Musik- und Büh­nen­sze­ne ergab sich dann 2011 über Arbeits­kol­le­gen der Häma­to­lo­gie, die sich gele­gent­lich in locke­rer Run­de tra­fen, um Punk- und Hard­rock im Pro­ben­kel­ler zu spie­len. Hier stieß ich zunächst als Zaun­gast gele­gent­lich hin­zu, und klim­per­te ab und zu auf dem Key­board. Aller­dings zog es mich mehr hin­ter das Schlag­zeug – was dem dama­li­gen Drum­mer der Band aber gar nicht so unrecht war, da er selbst ger­ne sei­ne Ambi­tio­nen als Frontmann/Sänger aus­le­ben woll­te. In der Urbe­set­zung zu viert (mit dem nun-Sänger, einem Gitar­ris­ten, einem Bas­sis­ten, sowie mir am Schlag­zeug und am Misch­pult) began­nen wir also mit viel Spaß und Enthu­si­as­mus, eini­ger Ernst­haf­tig­keit und zu Beginn – zuge­ge­ben – wenig ‚musi­ka­li­scher Fines­se‘ an einem abend­fül­len­den Pro­gramm zu bas­teln. Dabei fan­den unter ande­rem Kra­cher von den Ramo­nes, den Ärz­ten, Led Zep­pe­lin, aber auch zum Bei­spiel Micha­el Jack­son oder Twis­ted Sis­ters ihren Platz in unse­rem Repertoire.

Lithium Band
selbst ent­wor­fe­nes Logo und die Pik­to­gram­me der Lithi­um ‚Urbe­set­zung‘
Mario als Drummer
Mario beim Gig im Volkano

Natür­lich brauch­ten wir als Band auch einen schmis­si­gen Namen. Nach eini­gem Brain­stor­ming mach­te der Name ‚Lithi­um‘ das Ren­nen.. und recht­zei­tig vor unse­rem ers­ten Auf­tritt im Restau­rant „Vol­ka­no“ in Heidelberg-Dossenheim ent­stand unser mar­kan­tes Logo – da hilft es eben, wenn so vie­le Krea­ti­ve zusam­men arbeiten!

Lithium - Rock on the River 2015
Pos­ter zu ‚Rock on the River 2015‘

Es folg­ten etli­che legen­dä­re Gigs, dar­un­ter ‚Rock on the River‘: ein Auf­tritt auf dem Neckar, unter­wegs mit einem Schiff der wei­ßen Flot­te, zusam­men mit ca. 150 begeis­ter­ten Musik­fans. Kaum hat­ten wir wie­der am Anle­ger in Hei­del­berg halt gemacht, ging es im Eil­schritt in Rich­tung Alt­stadt – denn noch am sel­ben Abend war­te­te eine wei­te­re Büh­ne in der Musik­knei­pe „Karl“ auf uns!

Natür­lich wur­de auch bei der Hoch­zeit von Lucie und mir 2012 gebüh­rend gerockt! Unter ande­rem tob­te die Men­ge bei unse­rer Cover-Version des damals abso­lu­ten Top­hits ‚Tage wie die­ser …‘ und auch unse­re tsche­chi­sche Ver­wandt­schaft kam bei ‚Poho­da‘ der Band Kabát auf ihre Kos­ten (hier das Ori­gi­nal bei You­Tube).

Irgend­wann wur­de unse­re Gitar­ren­frak­ti­on ergänzt, um einen ‚fet­ten‘ Rock-Sound zu bekom­men; ein wei­te­rer Musi­ker wur­de fes­tes Mit­glied, außer­dem spiel­te sogar einer unse­rer häma­to­lo­gi­schen Pati­en­ten eini­ge Mona­te regel­mä­ßig bei uns mit!

Lithium bei der MedV-Weihnachtsfeier
Lithi­um bei der MedV-Weihnachtsfeier

Ein für alle Sei­ten denk­wür­di­ges Gast­spiel hat­ten wir bei der tra­di­tio­nel­len Weih­nachts­fei­er der Medi­zi­ni­schen Kli­nik V… zu der wir musi­ka­lisch trotz Niko­laus­kos­tüm pass­ten, wie die Faust aufs Auge ;-) Aller­dings hat­ten wir trotz­dem an die­sem Abend auch eini­ge neue Fans gewonnen!

Das Ende mei­ner Zeit als Schlag­zeu­ger der Band Lithi­um kam Ende 2014 durch mei­nen Umzug nach Süd­ba­den und den beruf­li­chen Neu­be­ginn als Lei­ten­der Arzt an die Kli­nik Park-Therme in Badenweiler.

Galerie einiger Lithium-Auftritte

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