Onkologische Rehabilitation

Die medi­zi­ni­sche Reha­bi­li­ta­ti­on nach Tumor­er­kran­kun­gen hat das Ziel, die Fol­ge­pro­ble­me der Tumor­er­kran­kung und ‑the­ra­pie zu min­dern oder aus­zu­glei­chen. Pati­en­ten sol­len nach einer meist belas­ten­den Behand­lung wie­der in die Lage ver­setzt wer­den, ihren per­sön­li­chen und beruf­li­chen All­tag zu bewäl­ti­gen. Hier­zu erfol­gen in der drei­wö­chi­gen, in der Regel sta­tio­när durch­ge­führ­ten onko­lo­gi­schen Reha­bi­li­ta­ti­on geziel­te dia­gnos­ti­sche und the­ra­peu­ti­sche Maßnahmen.

Aktuelle Blog-Beträge zum Thema Rehabilitation

Weitere Erläuterungen

Onko­lo­gi­sche Pati­en­ten haben einen im IX. Buch des Sozi­al­ge­setz­bu­ches (SGB IX) ver­an­ker­ten Anspruch auf medi­zi­ni­sche Reha­bi­li­ta­ti­ons­leis­tun­gen. Die­se Maß­nah­men haben das Ziel, die Selbst­be­stim­mung der Pati­en­ten und ihre gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be am Leben in der Gesell­schaft zu för­dern, Benach­tei­li­gun­gen zu ver­mei­den oder ihnen entgegenzuwirken(Verbraucherschutz 2001). Kos­ten­trä­ger für die onko­lo­gi­sche Reha­bi­li­ta­ti­on sind neben der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung (DRV) auch Kran­ken­kas­sen, Berufs­ge­nos­sen­schaf­ten oder ande­re Sozi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger. Gesetz­li­che Grund­la­gen hier­zu fin­den sich im SGB V im Fal­le der GKV oder im SGB VI im Fal­le der DRV. Der Bedarf an Reha­bi­li­ta­ti­ons­leis­tun­gen besteht immer dann, wenn eine tumor- oder the­ra­pie­be­ding­te funk­tio­nel­le Ein­schrän­kung vor­liegt, die eine nicht nur vor­über­ge­hen­de Beein­träch­ti­gung im täg­li­chen Leben dar­stellt. Eine Reha­bi­li­ta­ti­ons­fä­hig­keit ist dann gege­ben, wenn die kör­per­li­che und psy­chi­sche Ver­fas­sung des Pati­en­ten (z. B. Belast­bar­keit, Moti­va­ti­on bzw. Moti­vier­bar­keit) aus­rei­chend für die Teil­nah­me an einer Reha­bi­li­ta­ti­ons­leis­tung vor­han­den ist. Leis­tun­gen zur Reha­bi­li­ta­ti­on kön­nen zum Bei­spiel als Anschluss­re­ha­bi­li­ta­ti­on (AHB/AR) direkt nach Been­di­gung einer sta­tio­nä­ren oder ambu­lan­ten Pri­mär­be­hand­lung erbracht wer­den. Ein­ge­lei­tet wird die AHB/AR in die­sem Fall durch den zuletzt behan­deln­den Arzt bzw. Sozi­al­dienst der zuletzt behan­deln­den Kli­nik; die Durch­füh­rung der AHB/AR erfolgt in spe­zi­el­len, dafür geeig­ne­ten Reha-Einrichtungen ((DRV) 2017). Bei fort­be­stehen­den Funk­ti­ons­stö­run­gen, die zu Ein­schrän­kun­gen von Akti­vi­tät und Teil­ha­be füh­ren, kön­nen dar­über hin­aus wei­te­re Reha­bi­li­ta­ti­ons­leis­tun­gen in Anspruch genom­men wer­den. Hier­zu muss eben­falls ein Antrag an den zustän­di­gen Kos­ten­trä­ger gerich­tet werden. 

Anfor­de­run­gen an die Struktur‑, Prozess- und Ergeb­nis­qua­li­tät onko­lo­gi­scher Reha­bi­li­ta­ti­on wur­den durch die Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft für Reha­bi­li­ta­ti­on (BAR) und die Deut­sche Ren­ten­ver­si­che­rung (DRV) for­mu­liert und wer­den regel­mä­ßig in einem auf­wän­di­gen exter­nen Qua­li­täts­ma­nage­ment­pro­zess über­wacht ((BAR) 2004, 2010, (DRV) 2014). Aus­zu­rich­ten ist die medi­zi­ni­sche Reha­bi­li­ta­ti­on dem­nach grund­sätz­lich an einem umfas­sen­den bio-psychosozialen Krank­heits­mo­dell, das sich an der Inter­na­tio­na­len Klas­si­fi­ka­ti­on der Funk­ti­ons­fä­hig­keit, Behin­de­rung und Gesund­heit (ICF) der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) ori­en­tiert (DIMDI 2005). Hier­bei wird ein Pati­ent unter Ein­be­zie­hung indi­vi­du­el­ler för­dern­der oder hem­men­der Kon­text­fak­to­ren betrach­tet und die Erkran­kung, sowie deren Fol­gen wer­den als Ergeb­nis von sich wech­sel­sei­tig beein­flus­sen­den soma­ti­schen, psy­chi­schen und sozia­len Ein­fluss­fak­to­ren verstanden.