Turnschuhe anziehen!

Sport- und Bewegungstherapie hilft Krebspatienten zu überleben

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Es ist nicht leicht, zu The­men wie Sport und Bewe­gung eine ver­nünf­ti­ge Stu­die auf die Bei­ne zu stel­len. Umso beacht­li­cher, dass inzwi­schen meh­re­re Fach­ar­ti­kel die wich­ti­ge Bedeu­tung von Bewe­gungs­the­ra­pie für Krebs­pa­ti­en­ten bele­gen. Ins­be­son­de­re für Darm­krebs, Prostata- und Brust­krebs konn­te sogar schon gezeigt wer­den, dass Sport nicht nur Kraft und Aus­dau­er ver­bes­sert, die psy­chi­sche Stim­mung hebt, die Lebens­qua­li­tät stei­gert son­dern sogar die Rück­fall­ra­te und Mor­ta­li­tät der Krebs­er­kran­kung sen­ken kann.

Nordic Walking
Dem Krebs davonlaufen

Die Deut­sche Krebs­ge­sell­schaft hat eine gute Zusam­men­fas­sung zu Sport bei Krebs auf ihrer Home­page zur Ver­fü­gung gestellt1. Häu­fig zitiert wird in die­sem Zusam­men­hang der Aus­spruch: „Dem Krebs davonlaufen!“.

Eine aktu­el­le Stu­die, die über das Fach­blatt des US-Amerikanischen Natio­nal Can­cer Insti­tu­te publi­ziert wur­de, betont erneut die gro­ße Bedeu­tung der Bewe­gungs­the­ra­pie. Die Autoren konn­ten zei­gen, dass eine regel­mä­ßi­ge Bewe­gung, selbst bereits in dem Umfang, wie sie für die All­ge­mein­be­völ­ke­rung auch emp­foh­len wird, vor wäh­rend und nach der Behand­lung von Brust­krebs­pa­ti­en­tin­nen eine beein­dru­cken­de posi­ti­ve Aus­wir­kung auf die Rück­fall­ra­te und das Gesamt­über­le­ben hat2

BewegungstherapieNicht umsonst legen wir in unse­rer Kli­nik ein gro­ßes Augen­merk auf ein abwechs­lungs­rei­ches Ange­bot aus dem Bereich der Sport-Onkologie. Hier­bei wird natür­lich auch dem indi­vi­du­el­lem Leis­tungs­ver­mö­gen unse­rer zum Teil frisch ope­rier­ten Pati­en­ten Rech­nung getra­gen. Ziel ist es, wäh­rend der Reha eine nach­hal­ti­ge Lebens­sti­län­de­rung in Rich­tung zu ‚mehr Sport und Bewe­gung im All­tag‘ zu errei­chen. So genann­te katam­nes­ti­sche Stu­di­en, Nach­be­fra­gun­gen von Reha­bi­li­tan­den, zeig­ten, dass tat­säch­lich durch die Reha­bi­li­ta­ti­on zumin­dest für eini­ge Mona­te ein nach­hal­ti­ger Effekt zu erzie­len ist3.

Körperliche Aktivität nach Rehabilitation
Kör­per­li­che Akti­vi­tät nach Reha­bi­li­ta­ti­on (Ralf et al. 2017).

Übri­gens hilft regel­mä­ßi­ger Sport auch Gesun­den dabei, das Krebs­ri­si­ko zu sen­ken und das Wohl­be­fin­den zu stei­gern. Inso­fern gilt für alle, ob mit oder ohne Krebs, der Rat: „Turn­schu­he an!“

Quellen und Anmerkungen:

  1. krebs​ge​sell​schaft​.de: Sport bei Krebs: So wich­tig wie ein Medi­ka­ment, zuletzt abge­ru­fen am 22.04.2020
  2. Can­nio­to RA, Hut­son A, Dig­he S et. al.: ‚Phy­si­cal acti­vi­ty befo­re, during and after che­mo­the­ra­py for high-risk breast can­cer: rela­ti­onships with sur­vi­val‘. JNCI: Jour­nal of the Natio­nal Can­cer Ins­ti­ute, 20 Apr 2020, ahead of print [Abs­tract]
  3. Ralf L, Göh­ner W, et al.: ‚Effekt der medi­zi­ni­schen Reha­bi­li­ta­ti­on auf die sport­li­che Akti­vi­tät und Moti­va­ti­on bei Frau­en nach Brust­krebs sechs Mona­te nach Ent­las­sung aus der Reha-Einrichtung‘. GMS 16. Deut­scher Kon­gress für Ver­sor­gungs­for­schung (DKVF). Ber­lin, 04.–06.10.2017. Düs­sel­dorf: Ger­man Medi­cal Sci­ence GMS Publi­shing House; 2017. DocP146. [Voll­text]

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