AIDS-Impfstoff Studien vorläufig gestoppt!

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Die ame­ri­ka­ni­schen Natio­nal­in­sti­tu­te für Gesund­heit (NIH) haben zwei der größ­ten Immu­ni­sie­rungs­stu­di­en zur Ent­wick­lung eines Impf­stof­fes gegen das HI-Virus gestoppt. Grund war eine Zwi­schen­ana­ly­se der bereits vor­lie­gen­den Daten der so genann­ten STEP-Studie durch ein unab­hän­gi­ges Beob­ach­ter­ko­mi­tee. In die­se – auch unter dem Namen HVTN 502 oder Merck V520-023 bekann­te Stu­die – wur­den seit Dezem­ber 2004 mitt­ler­wei­le über 3000 Pro­ban­den aus den USA, Aus­tra­li­en, Bra­si­li­en, Kana­da und ande­ren Län­dern ein­ge­schlos­sen. Die Frei­wil­li­gen rekru­tier­ten sich vor­nehm­lich aus homo­se­xu­el­len Män­nern1.
An der Durch­füh­rung und Finan­zie­rung der Stu­die sind unter ande­rem das US-amerikanische Natio­nal­in­sti­tut für All­er­gien und Infek­ti­ons­krank­hei­ten (NIAID) als Ver­tre­ter der NIH und das Phar­ma­un­ter­neh­men Merck & Co als Pro­du­zent des geprüf­ten Arz­nei­stof­fes betei­ligt. In die­ser kli­ni­schen Pha­se IIb Stu­die soll­te der Merck’sche Impf­stoff MRKAd5 getes­tet wer­den, die­ser soll die Pro­duk­ti­on von T‑Zellen sti­mu­lie­ren, wel­che HIV-infizierte Zel­len abtö­ten kön­nen. Ziel der Stu­die war es her­aus­zu­fin­den, ob der Impf­stoff eine HIV-Infektion ver­hin­dern kann und/oder zumin­dest die Anzahl der infi­zier­ten Zel­len redu­zie­ren kann.

Die nun vor­lie­gen­de Zwi­schen­ana­ly­se zeig­te, dass durch den Impf­stoff anschei­nend kein Schutz vor einer Infek­ti­on mit HIV gege­ben ist. So infi­zier­ten sich im Stu­di­en­zeit­raum von 1413 Frei­wil­li­gen, die den Impf­stoff min­des­tens ein Mal erhal­ten hat­ten, ins­ge­samt 43 mit HIV. In den Kon­troll­grup­pen aus 1432 Frei­wil­li­gen waren im glei­chen Zeit­raum 32 HIV-Infektionen auf­ge­tre­ten. Lau­fen­de Ana­ly­sen sol­len wei­te­re Erkennt­nis­se bringen.

Der glei­che Merck-Wirkstoff wur­de auch in einer süd­afri­ka­ni­schen AIDS-Impfstudie ver­wen­det. Seit Febru­ar 2007 wur­den hier bereits 799 Pro­ban­den ein­ge­schlos­sen, wel­che sich im gegen­satz zur STEP-Studie vor­wie­gend aus hete­ro­se­xu­el­len Frei­wil­li­gen bei­der­lei Geschlechts rekru­tier­ten. Der Ein­schluß und die Imp­fung wei­te­rer Pro­ban­den wur­den nun zunächst gestoppt, um den zustän­di­gen Wis­sen­schaft­lern die Mög­lich­keit zu geben, die vor­lie­gen­den Daten auszuwerten.

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