DFG bewilligt Heidelberger Sonderforschungsbereich zur Stammzellforschung

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10,5 Millionen Euro für die Stammzellforschung

Ein neu­er Son­der­for­schungs­be­reich (SFB) zur Stamm­zell­for­schung an der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg wird von der Deut­schen For­schungs­ge­mein­schaft (DFG) geför­dert. Heu­te ist die Bewil­li­gung mit einem För­der­vo­lu­men von 10,5 Mio. Euro auf vier Jah­re bekannt­ge­ge­ben wor­den. Der SFB 873 trägt den Titel „Selbst­er­neue­rung und Dif­fe­ren­zie­rung von Stamm­zel­len“ und umfasst 17 Teil­pro­jek­te und drei Nach­wuchs­grup­pen. Die­se Wis­sen­schaft­ler­teams sind an den Medi­zi­ni­schen Fakul­tä­ten Hei­del­berg und Mann­heim, am Insti­tut für Zoo­lo­gie, am Zen­trum für Mole­ku­la­re Bio­lo­gie der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg (ZMBH) und am Insti­tut für Ange­wand­te Mathe­ma­tik eben­falls Uni­ver­si­tät Hei­del­berg sowie dem Deut­schen Krebs­for­schungs­zen­trum (DKFZ) angesiedelt.

Koor­di­niert wird der SFB an der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät Hei­del­berg; Spre­cher ist Pro­fes­sor Dr. Antho­ny D. Ho, Ärzt­li­cher Direk­tor der Abtei­lung Häma­to­lo­gie, Onko­lo­gie und Rheu­ma­to­lo­gie, einem der größ­ten Zen­tren für Stamm­zell­trans­plan­ta­tio­nen in Deutschland.

Mit dem grund­la­gen­ori­en­tier­ten SFB 873 wird die Stel­lung Hei­del­bergs als einem der füh­ren­den Stamm­zell­for­schungs­zen­tren in Deutsch­land gestärkt (Prof. A. D. Ho)

In den kom­men­den vier Jah­ren wird im Detail unter­sucht wer­den, wel­che grund­le­gen­den Mecha­nis­men den Selbst­er­halt und die Dif­fe­ren­zie­rung von Stamm­zel­len steu­ern. Im Zen­trum des SFB ste­hen die adul­ten Stamm­zel­len. Obwohl adul­te Stamm­zel­len bereits vor mehr als 50 Jah­ren ent­deckt und seit­dem inten­siv unter­sucht wor­den sind, sind fun­da­men­ta­le Regu­la­ti­ons­me­cha­nis­men, die ihre Selbst­er­neue­rung und Dif­fe­ren­zie­rung bestim­men, nach wie vor ungeklärt.

Interdisziplinärer Ansatz mit Modellorganismen / neue Therapiekonzepte

Das Beson­de­re an die­sem SFB ist sei­ne inter­dis­zi­pli­nä­re und brei­te the­ma­ti­sche Aus­rich­tung mit einer Viel­zahl von Modell­or­ga­nis­men, die welt­weit ein­zig­ar­tig ist. Geplant sind ver­glei­chen­de Unter­su­chun­gen der grund­le­gen­den Mecha­nis­men für Zell­tei­lung und Dif­fe­ren­zie­rung an evo­lu­ti­ons­bio­lo­gisch rele­van­ten Modell­or­ga­nis­men bei Pflan­zen (Ara­bi­d­op­sis) und Tie­ren (Süß­was­ser­po­lyp Hydra, Frucht­flie­ge Dro­so­phi­la, Fisch, Frosch, Maus). In ein­fa­chen Modell­sys­te­men kön­nen die Prin­zi­pi­en der Stamm­zell­steue­rung ent­zif­fert und dann auf kom­ple­xe­re Lebens­for­men bis hin zum Men­schen pro­ji­ziert werden.
Der SFB zeich­net sich dar­über hin­aus durch die enge Ver­zah­nung von Grund­la­gen­wis­sen­schaft und Kli­nik aus. Die­se ermög­licht einen inter­dis­zi­pli­nä­ren Ansatz bei der Auf­klä­rung zen­tra­ler Schlüs­sel­ele­men­te der Stamm­zell­bio­lo­gie und eröff­net somit neue Wege zur Ent­wick­lung künf­ti­ger Therapiekonzepte.

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