Chemo beeinträchtigt vorübergehend die Hirnfunktion

Vie­le onko­lo­gi­sche Pati­en­ten kla­gen nach ihrer The­ra­pie über belas­ten­de Ein­schrän­kun­gen der kogni­ti­ven Hirn­leis­tung; sie lei­den zum Bei­spiel an gestör­tem Kurz­zeit­ge­dächt­nis und man­geln­der Kon­zen­tra­ti­on. Je nach Stu­die berich­ten ca. 75% aller Pati­en­ten über der­ar­ti­ge Sym­pto­me. Eine Stu­die bei Pati­en­tin­nen mit frü­hem Brust­krebs zeigt nun Zusam­men­hän­ge mit Chemo- und Hor­mon­the­ra­pie; sie macht aber auch Hoffnung!

Das Wis­sen­schafts­por­tal Uni­v­a­dis1 berich­tet über eine aktu­ell im Fach­blatt ‚Jour­nal of Cli­ni­cal Onco­lo­gy‘ vor­ge­stell­ten Ana­ly­se der Daten aus der TAILORx-Studie2.
Betrach­tet wur­den die Daten von ins­ge­samt 552 Frau­en mit Brust­krebs, die zu unter­schied­li­chen Zeit­punk­ten Fra­ge­bö­gen zu ihrer Hirn­leis­tung aus­ge­füllt hat­ten. Den For­schern ging es in ers­ter Linie um die Bedeu­tung der Che­mo­the­ra­pie für die Beein­träch­ti­gung der kogni­ti­ven Leis­tung im Ver­gleich zu Pati­en­tin­nen, die ’nur‘ eine anti­hor­mo­nel­le The­ra­pie (AHT) erhal­ten haben. Ein Ver­gleich mit der Hirn­leis­tung von gesun­den Frau­en war in die­ser Stu­die nicht mög­lich, da eine ent­spre­chen­de Kon­troll­grup­pe fehlte.

Die For­scher konn­ten ‑wenig überraschend- zei­gen, dass Che­mo­the­ra­pie in Kom­bi­na­ti­on mit der anti­hor­mo­nel­len The­ra­pie (AHT) die Hirn­leis­tung deut­lich mehr beein­träch­tigt, als AHT allei­ne. Die Effek­te waren beson­ders aus­ge­prägt in den ers­ten Mona­ten nach Ende der Therapie.

Erfreu­li­cher Wei­se ver­bes­ser­te sich bei allen Pro­ban­din­nen mit der Zeit die Hirn­leis­tung, bereits 12 Mona­te nach Ende der The­ra­pie war kein Unter­schied mehr zwi­schen den ein­zel­nen unter­such­ten Grup­pen (+/- Che­mo) fest­zu­stel­len, so dass Pati­en­tin­nen, denen zusätz­lich zur AHT eine Che­mo­the­ra­pie ange­ra­ten wird, dies­be­züg­lich beru­higt sein können.